Men in Black
Wenn sich Ende Juni in einem entlegenen
Gasthaus im Harz viele Menschen mit vorwiegend schwarzen, uniformen T-Shirts
treffen, dann kann das nur eins heißen –
Die VX800-Fahrer Deutschlands treffen sich zur jährlichen Party!
Der Bericht zum VX800 und ER-5-Treffen in
Stiege 2003
von Jörg.
Ein beliebtes Thema einer belanglosen
Konversation ist meistens das Wetter. Doch auch, wenn es viel zu berichten gibt,
steht dieses Thema manchmal an erster Stelle. Nämlich dann, wenn man sich jedes
Jahr für ein Treffen einen Ort aussucht, der für seine Wetterunbilden aufgrund
der Mittelgebirgslage bekannt ist. Da entscheidet jeder Regentropfen über
Teilnehmerzahlen, je weniger Regen desto besser.
Und diesbezüglich war das Jahr 2003 schon ein besonderes. Zwar wurde es (wie
immer) in der Woche vor dem Treffen deutlich kühler und stürmischer, der
alljährlich vorhandene Regen blieb dieses Jahr jedoch aus.
Und so war der Weg frei für einen neuen Teilnehmerrekord beim Treffen: 44 VX,
darunter ein Gespann, konnten Sonnabend Nachmittag nach der Ausfahrt gezählt
werden, hinzu kamen noch 4 ER-5, eine GS 500, eine Monster, eine BMW - also fast
50 Bikes, d.h. fast 80 Biker und Sozias fanden den Weg nach Stiege.
Und das Schöne: es waren viele neue Gesichter dabei. Nicht nur, dass sich die
eine oder andere Sozia überzeugen ließ, auch die nächste Vxer-Generation war
dabei. (Sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn Laura nicht in 5 Jahren selbst
auf Papas VX vorfährt :-) ). Gut, dass schwarze VX-Shirts mit Namensaufdruck
inzwischen zur Standardausstattung gehören. Immer schön zu wissen, mit wem man
gerade spricht.
Ulf und Nancy machten schon ab Mittwoch den
Harz unsicher, die meisten Vxer und ER-Fahrer trafen jedoch ab Freitagnachmittag
an der "Domäne" ein. Die Gastwirtschaft fühlte sich schnell, denn viele
der Ankommenden mussten sich erst mal mit einer deftigen Mahlzeit stärken und
auch das eine oder andere Bierchen war nach langer Anreise verdient. Gute
Gelegenheit für alle "Neuen", sich zu integrieren und für alle
"Alten", die letzten 12 Monate auszuwerten. Viele hielt es aber nicht
lange drin, es waren die (eher kleinen) Umbauten des letzten Winters vor Ort zu
besichtigen und zu diskutieren.
Der fortschreitende Abend führte zu einer prima Stimmung, u.a. Arnds
Schottlandvideo zeigte die VX in ihrem Terrain und sorgte für ausreichend
Gesprächsstoff.
Dank an Ralle, Sozia und alle anderen, die mit viel Witz und Phantasie eine
Spendenaktion für mein neues Modem in einer besonders originellen Sparbüchse
organisierten.
Sonnabend früh waren dann alle ziemlich "heiss"
auf die anstehende Tour. Die Tourguides waren wie immer gut vorbereitet und
hatten für alle Fahransprüche Routen unterschiedlicher Anforderungen und
Längen parat. Pflicht bei allen Routen war schon traditionell die Überquerung
des Kyffhäusergebirges. Die Strecke dürfte mit zu einer der kurvenreichsten in
Deutschland gehören. Über dreissig, eng aufeinanderfolgende Kurven machen
einfach süchtig auf "kyffen". Es gab wohl keinen, der anschließend
auf dem Parkplatz nicht den "Angststreifen" der anderen Vxer mit der
Breite des ungenutzten Profilrandes am eigenen Hinterrad verglichen hat. Egal
wie breit! Fakt ist: bei allen ist er dieses Wochenende schmaler geworden. Und
wer mal einen vollständig genutzen Reifen sehen wollte, konnte sich das bei
Arnd anschauen. Wie schon letztes Jahr sorgte der Thüriger Hof in Bad
Frankenhausen für kulinarische Verwöhnung. Gutes Essen, guter Preis und viel
Platz für Bikes und Biker. Vielen Dank an das Team vor Ort!
Die Nachmittagstouren führten durch den wunderschönen Harz bis zur
Rappbodetalsperre. Leider war die Zufahrt über den Tunnel immer noch nicht
fertig. Aber vielleicht klappts ja im nächsten Jahr, dass wir mal 50 V2-Motoren
unter Tage dröhnen lassen können.
Auf der gemeinsamen Rückfahrt aller Bikes nach Stiege ist die Gruppe zwar
wieder nicht zusammen geblieben, aber wenigstens hat sich keiner verfahren und
alle sind wohlbehalten nach z.t. mehr als 200 Kurvenkilometern wieder in der
Unterkunft angekommen. Bis zur Party blieb genug Zeit zum Frischmachen. Manche
Sozia soll ja sogar noch ein kleines Schläfchen gehalten haben.
Kurz zusammengefasst, sollten die Abend- und Nachtstunden vor allem eines
bringen: Die beste VX-Party aller Zeiten! Dazu haben dieses Jahr viele Leute
beigetragen: Ralle mit den perfekt organisierten Bikerspielen und Moderationen,
die Dukes mit einem Feuerwerk an Hits, das Domäne-Team mit ausreichend Speisen
und Getränke und natürlich alle Partygäste mit "sau"-guter
Stimmung.
Dabei hatten die im Forum vorab heiß diskutierten Soziaspiele bei der einen
oder anderen Sozia arge Bedenken wegen einer möglichen Beteiligung an besagten
Spielen hervorgerufen. Grund genug für Ralle, genau das Gegenteil zu machen und
sich bei den Spielen nur auf die Biker zu konzentrieren. Alles hat super
geklappt. Nur der Versuch, die VXen anzuschieben, war schon ein hartes Stück
Arbeit. Zum Glück ging alles glatt und auch der Umkipper von Falkos frisch
lackierter VX blieb ohne Folgen. Unbedingt noch zu nennen ist Laura, die als
einzige Sozia für ihre Nichtteilnahme an den wilden Vordiskussion prämiert
wurde. An dieser Stelle nochmals besten Dank an Ralle für die Organisation.
Ab halb zehn legten dann "The Dukes" los, eine Bremer "Country"-Band,
die Dank der Mithilfe von Bill dieses Jahr für das Treffen gewonnen werden
konnte. Zweifellos traf die Musik den Geschmack der Partygäste deutlich besser
als in den letzten Jahren. Schon nach den ersten Klängen war klar, dass man
sich um gute Stimmung keine Sorgen machen musste.
In der Spielpause wurden von Ralle die diesjährigen Gewinner prämiert. Das
Shirt für die weiteste Anreise ging in diesem Jahr nach Belgien zu Tine und
Jan, die mehr als 650 km nach Stiege angereist waren. Die mit der Wahl der
schönsten VX und ER betraute Jury entschied sich nach einem schwierigen
Auswahlverfahren für die VX von Arnd und die ER von Volker. Die Bikerspiele
konnte Eric, gefolgt von Jörg und .... für sich entscheiden. Glückwunsch an
alle Gewinner und Dank an die Firma Louis für die gesponsorten Preise.
Was für ein klasse Publikum Biker sind, war dann mit fortschreitenden Stunden
zu erleben. "Aufgeputscht" von der zunehmenden Stimmung, spielten die
Dukes einen Hit nach dem anderen - in ihrer ganz eigenen Art, in einer
einzigartigen Liveperformance und sorgten für erstklassige Stimmung. Mehr als
90 Minuten Zugabe sprechen für sich. Selten haben wir eine Band erlebt, die
soviel Spass hatte, vor einem Publikum zu spielen. Da hilft nichts, die Jungs
müssen und wollen nächstes Jahr wieder ran, denn besser geht’s nicht! So war
es schon früher Sonntag, als die Party langsam ausklang und alle den Weg in die
Betten bzw. Zelte fanden.
Sonntag war dann für viele die Heimreise
angesagt. Einige blieben noch etwas länger, um sich im schönen Harz vom
Wochenende zu erholen. Der Harz ist unbedingt empfehlenswert! Wer sich mit dem
wechselhaften Mittelgebirgswetter arrangieren kann, findet hier eine schöne
Bikerregion: Wenig Touristen, schöne Strassen, meist wenig Verkehr.
Sicherheitshalber haben einige schon mal die Zimmer für Stiege 2004 gebucht.
Denn man will es nicht verpassen, letztes Juniwochenende, wenn sie sich wieder
treffen, die Vxer mit ihren schwarzen Shirts, die Men in Black......
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